Montag, 15. April 2013

Potosi, Sucre und La Paz

Nach unserer Tour durch die Salzwüste und einer Nacht im -wie soll man's anders sagen?- hässlichen Uyuni ging unsere Reise weiter nach Potosi. Potosi ist die höchstgelegene Stadt der Welt auf 4070m. ü. M. und war wegen ihrer Silberminen einst die reichste Stadt Lateinamerikas. Das Silbervorkommen in den Minen ist allerdings erschöpft und der ehemaligen Glanz der Stadt verfällt immer mehr. Hinter der Stadt erhebt sich der Cerro Rico, ein wunderschöner, mehrfarbiger Berg, in dem auch heute noch andere Mineralien abgebaut werden. Man kann die Minen als Tourist besuchen gehen und den Kumpeln beim Arbeiten zuschauen, was uns allerdings falsch vorkam, schliesslich arbeiten die Menschen dort sehr, sehr hart und dann wollten wir sie nicht anglotzen wie im Zoo. Also haben wir uns einfach die schönen kolonialzeitlichen Gebäude der Sadt angesehen, die Kathedrale besichtigt und den Blick von ihrem Glockenturm aus genossen und sind dann am nächsten Tag weiter nach Sucre gefahren.
Sucre ist eine wunderschöne Stadt mit vielen weissgetünchten Häusern, die zwar an Zucker erinnern, der Stadt aber nicht ihren Namen gegeben haben. Der stammt nämlich vom zweiten Präsidenten Boliviens Antonio Jose de Sucre.
Hier haben wir super günstig in einem Hostel direkt am Mercado Central gewohnt. Einem riesen grossen Markt, wo man herrlich frisches Obst und Gemüse (und natürlich auch Fleisch, Käse, Brot, etc.) kaufen kann. Besonders toll sind die Obststände rund um den Innenhof an denen man frisch gepresste Säfte und Obstsalate kaufen kann. Für nur 10 Bolivianos (also etwa CHF 1.30) bekommt man einen riesigen Obstsalat  mit Joghurt, Cerealien und Unmengen von verschiedenen Obstsorten. Hier haben wir täglich unseren Vitaminhaushalt in Schwung gebracht und das in vollen Zügen genossen. =)
Ansonsten haben wir dasTextilmuseum besucht, in dem die verschiedenen Webarbeiten der unterschiedlichen Volksstämme ausgestellt wurden, waren auf dem Kinderfest, das zufällig gerade stattfand und haben die Dinosaurierspuren im Zementsteinbruch begutachtet. Allerdings waren wir etwas skeptisch, denn entweder muss sich die Erde hier gewaltig verschoben haben, oder die Dinos hatten keine Schwierigkeiten die Schwerkraft zu überwinden, da die Spuren teilweise senkrecht die Wand hinauf verlaufen. Ausserdem haben wir noch das Dach des Konvents San Felipe Neri erklommen, von dem man einen herrlichen Blick über Sucre und die umliegenden Berge hat.
Seit gestern sind wir nun in La Paz, der Stadt, die zusammen mit Sucre die Hauptstädte Boliviens darstellt. Festivalmässig haben wir auch hier wieder Glück gehabt. Als wir am Sonntag ankamen, gab es vor der Kathedrale San Francisco einen gigantischen Umzug bei dem hunderte Kinder in Kostümen die Strasse entlang tanzten. Teilweise ganz traditionell gekleidet, teilweise wie unsere Funkemariechen, aber alle mit Spass an der Sache. Besonders die Eltern, die sind alle neben dem Umzug hergelaufen, haben nachgeschminkt, nachfrisiert und den Kindern die Choreographie vorgetanzt. Ob dieser Umzug allerdings auch noch Teil des Kinderfestes war, oder zum Fest Gran Poder gehört, haben wir nicht so ganz herausgefunden.
Heute haben wir, nach dem Besuch auf dem Hexenmarkt, wo man getrocknete Lamaföten als Glücksbringer für sein neues Heim kaufen kann, ein wenig Sightseeing gemacht. Auf dem Weg zum Regierungspalast waren die Strassen gesäumt von Polizisten mit Schutzschilden, Schlagstöcken und Waffen, so dass wir ernsthaft überlegt hatten umzudrehen, besonders als wir die ersten Schüsse hörten. War aber nichts Schlimmes, im Gegenteil, eines der "Bundesländer" Boliviens hatte heute Feiertag und das wurde mit Gewehrsalven und jeder Menge Journalisten auf dem Hauptplatz gefeiert. Nachdem wir uns durchs Gewühl gekämpft hatten, haben wir dann noch den Aussichtspunkt Killi-Killi (nicht grade ein passender Name für eine doch recht kriminelle Stadt) erklommen, was bei einer Grundhöhe von 3700m.ü.M. doch etwas Puste gekostet hat. Der Aufstieg hat sich aber gelohnt und wir hatten einen tollen Überblick über La Paz. Besonds beeindruckend war, wie sehr die Stadt am Berg "klebt" und dass man kaum ein Ende sieht, nichtmal vom Aussichtspunkt.
Morgen geht es schon weiter nach Copacabana, nein, nicht nach Brasilien, am Titicacasee gibt es auch eins!
Cerro Rico in Potosi

Convento San Felipe Neri in Sucre

Obststand in Sucre

Mmmmhhh...Obstsalat!

Umzug in La Paz


La Paz vom Killi-Killi Mirador

Viel Glück!

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