Dienstag, 23. April 2013

Inselhopping auf dem Titicacasee

Von La Paz ging es mit Bus und Fähre weiter nach Copacabana (wie gesagt, nicht in Brasilien, sondern in Bolivien). Das kleine Dörfchen liegt direkt am See und war für uns Ausgangspunkt zur ersten Insel, der Isla del Sol. Hier soll nach den Inkas die Sonne geboren worden sein und ebenfalls Adam und Eva der Inkas (die hiessen aber natürlich anders). Nachdem wir heilige Steine und Felsen, sowie Tempelruinen bestaunt und die Füsse im See gebadet haben, wandern wir vom Norden der Insel in den Süden, wo sich das grösste Dorf, Yumani, befindet. Yumani ist in den Berg hinein gebaut und steile Steintreppen führen vom Hafen auf die Spitze des Berges. Die Menschen hier leben noch sehr traditionell und verzichten auf vielerlei Luxus. So wird auch das Wasser zum Kochen und Duschen von Eseln vom Hafen zu den diversen Häusern und Hostels getragen. Aus Rücksicht auf die armen Eselchen entschliessen wir uns dann mal einen Tag auf's Duschen zu verzichten! =)
Am Abend, nachdem die Tagestouristen die Insel wieder verlassen haben, ist es sehr beschaulich und ruhig, auch die Restaurants sind alle wie ausgestorben.
An unserem zweiten Tag auf der Insel besuchen wir dann noch die Inkatreppen sowie die Ruine Pilko Kaina, was sich etwas schwierig gestaltet, da die alten Inkas nicht so viel Wert auf Wegweiser gelegt haben. Aber mit der Unterstützung der netten Einheimischen finden wir die Ruinen dann doch und können sie sogar ganz allein geniessen.
Am darauffolgenden Tag heisst es dann "Tschüss Bolivien" und wir fahren mit dem Bus weiter nach Puno in Peru. Auf der fahrt lernen wir zwei nette Sozialpädagoginnen aus Deutschland kennen. Mit ihnen ziehen wir in ein seltsames Hostel das uns der Typ vom Busunternehmen andreht. Wir zahlen nur 20 Soles pro Person (CHF 7.00), obwohl an der Rezeption was von 50 USD pro Zimmer steht. Ja, wir wissen, dass das alles Lockangebote sind, die irgendwo einen Haken haben, aber immerhin haben wir sehr günstig und zentral gewohnt, nur das mit dem heissen Wasser war gelogen.
Da wir uns mit den Mädels so gut verstehen beschliessen wir kurzerhand mit ihnen eine Tour auf dem peruanischen Teil des Titicacasees zu machen. Da wir über Nacht auf einer der Inseln bleiben, wollen wir am nächsten Morgen unsere grossen Rucksäcke im Hostel einschliessen. Hallo Haken! Die Gepäckaufbewahrung ist scheinbar nur für Gäste, die die Inseltour über das Hostel buchen...aber mit Überredungskünsten, ein wenig Dummstellen und Flunkern können wir die Rucksäcke dann doch abgeben und machen uns auf den Weg zu den Islas flotantes,den schwimmenden Inseln der Uros. Dort angekommen, erklärt uns ein Guide, wie die Inseln gebaut werden, wie sie verankert sind und wie sie in Stand gehalten werden. Aber nicht nur die Inseln selbst sind aus Schilff gebaut, auch die Häuser, die darauf stehen und die Schiffe, die die Uros benutzen (ok, heute haben sie auch ein paar Holzboote mit Aussenmotor, damit sie schneller ans Festland kommen). Nach den ausführlichen Erklärungen und der Besichtigung der Insel, geht es dann mit einem der traditionellen Boote zur nächsten schwimmenden Insel, der Shopping Insel. Hier kann man mal wieder ganz viel Kunsthandwerk kaufen und es gibt sogar eine Post und ein Restaurant, was aber schätzungsweise vor allem für die Touristen eingerichtet wurde. Im Anschluss an die Islas flotantes tuckern wir dann mit unserem Motorboot 3h über den See bis wir die Insel Amantani, auf der wir die Nacht verbringen werden, erreichen. Auf dieser Insel gibt es 10 Gemeinden und insgesamt leben ca. 4000 Menschen hier. Da es keine Hostels oder Hotels gibt, übernachten alle Besucher bei einer Familie, die auf der Insel wohnt. Zusammen mit den beiden deutschen Mädchen kommen wir zur Familie von Leandro. Er beherbergt zusammen mit seiner Frau Sonja und den beiden Söhnen Donald und Fernando bereits seit zwei Jahren Touristen. Es ist aber nicht so, dass diese ununterbrochen bei ihm im Haus wohnen. Es gibt ein rotierendes System, bei dem jede Familie alle zwei Monate 8 Touristen bei sich aufnimmt. Natürlich können die Familien frei entscheiden, ob sie bei diesem Programm mitmachen möchten, oder nicht (erzählt uns jedenfalls Leandro).
Als wir bei seinem Haus ankommen, wartet Sonja schon mit dem Mittagessen auf uns. Es gibt Quinoa Suppe und gebratenen Käse mit Reis und Kartoffeln. Die Menschen auf der Insel essen fast ausschliesslich vegetarisch (sehr sympatisch). Nur an ganz grossen Feiertagen, etwa 1-3mal im Jahr, gibt es Fleisch. Nach dem Essen treffen wir uns wieder mit den anderen aus der Gruppe und besteigen einen Berg, von dem aus wir den Sonnenuntergang beobachten wollen, allerdings macht uns eine blöde Wolke einen Strich durch die Rechnung, aber die Aussicht ist trotzdem toll! Am Abend gibt es dann ein kleines Fest, bei dem wir alle von "unseren" Familien traditionell eingekleidet werden und zur Panflöten und Trommelmusik tanzen. Da die Inselbewohner mit der Sonne aufstehen, also so gegen fünf, gehen sie auch dementsprechend früh zu Bett und wir waren um halb zehn bereits die letzten, die die Party verlassen haben.
Am nächsten morgen macht Sonja Pfannkuchen für uns, nicht wirklich typisch, denn die meisten Inselbewohner essen Suppe zum Frühstück, aber sehr lecker. Danach geht es auch schon wieder aufs Boot und zur letzten Insel, die wir besuchen, der Isla Taquile. Auch auf dieser Insel hat die Modernisierung noch nicht stattgefunden, es gibt keine Autos und alles wird von Hand gemacht und soweit es geht vor Ort angebaut. Die Besonderheit gegenüber Amantani ist, dass die Handarbeiten der Taquilebewohner zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt wurden. Diese findet man auch überall auf der Insel, egal ob auf dem Markt, in den Gassen oder am Hafen. Teilweise kommen einem sogar Menschen mit Spindeln entgegen, die im Gehen die Fäden für ihre feinen Gestricke und Gewebe spinnen.
Nach diesem interessanten Besuch geht es zurück ans Festland und für uns auch weiter nach Cusco.
Inkatempelruinen auf der Isla del Sol

Mädchen auf den Islas flotantes

Auf der Fiesta

Amantani

Webkunst auf Taquile

Taquile


Montag, 15. April 2013

Potosi, Sucre und La Paz

Nach unserer Tour durch die Salzwüste und einer Nacht im -wie soll man's anders sagen?- hässlichen Uyuni ging unsere Reise weiter nach Potosi. Potosi ist die höchstgelegene Stadt der Welt auf 4070m. ü. M. und war wegen ihrer Silberminen einst die reichste Stadt Lateinamerikas. Das Silbervorkommen in den Minen ist allerdings erschöpft und der ehemaligen Glanz der Stadt verfällt immer mehr. Hinter der Stadt erhebt sich der Cerro Rico, ein wunderschöner, mehrfarbiger Berg, in dem auch heute noch andere Mineralien abgebaut werden. Man kann die Minen als Tourist besuchen gehen und den Kumpeln beim Arbeiten zuschauen, was uns allerdings falsch vorkam, schliesslich arbeiten die Menschen dort sehr, sehr hart und dann wollten wir sie nicht anglotzen wie im Zoo. Also haben wir uns einfach die schönen kolonialzeitlichen Gebäude der Sadt angesehen, die Kathedrale besichtigt und den Blick von ihrem Glockenturm aus genossen und sind dann am nächsten Tag weiter nach Sucre gefahren.
Sucre ist eine wunderschöne Stadt mit vielen weissgetünchten Häusern, die zwar an Zucker erinnern, der Stadt aber nicht ihren Namen gegeben haben. Der stammt nämlich vom zweiten Präsidenten Boliviens Antonio Jose de Sucre.
Hier haben wir super günstig in einem Hostel direkt am Mercado Central gewohnt. Einem riesen grossen Markt, wo man herrlich frisches Obst und Gemüse (und natürlich auch Fleisch, Käse, Brot, etc.) kaufen kann. Besonders toll sind die Obststände rund um den Innenhof an denen man frisch gepresste Säfte und Obstsalate kaufen kann. Für nur 10 Bolivianos (also etwa CHF 1.30) bekommt man einen riesigen Obstsalat  mit Joghurt, Cerealien und Unmengen von verschiedenen Obstsorten. Hier haben wir täglich unseren Vitaminhaushalt in Schwung gebracht und das in vollen Zügen genossen. =)
Ansonsten haben wir dasTextilmuseum besucht, in dem die verschiedenen Webarbeiten der unterschiedlichen Volksstämme ausgestellt wurden, waren auf dem Kinderfest, das zufällig gerade stattfand und haben die Dinosaurierspuren im Zementsteinbruch begutachtet. Allerdings waren wir etwas skeptisch, denn entweder muss sich die Erde hier gewaltig verschoben haben, oder die Dinos hatten keine Schwierigkeiten die Schwerkraft zu überwinden, da die Spuren teilweise senkrecht die Wand hinauf verlaufen. Ausserdem haben wir noch das Dach des Konvents San Felipe Neri erklommen, von dem man einen herrlichen Blick über Sucre und die umliegenden Berge hat.
Seit gestern sind wir nun in La Paz, der Stadt, die zusammen mit Sucre die Hauptstädte Boliviens darstellt. Festivalmässig haben wir auch hier wieder Glück gehabt. Als wir am Sonntag ankamen, gab es vor der Kathedrale San Francisco einen gigantischen Umzug bei dem hunderte Kinder in Kostümen die Strasse entlang tanzten. Teilweise ganz traditionell gekleidet, teilweise wie unsere Funkemariechen, aber alle mit Spass an der Sache. Besonders die Eltern, die sind alle neben dem Umzug hergelaufen, haben nachgeschminkt, nachfrisiert und den Kindern die Choreographie vorgetanzt. Ob dieser Umzug allerdings auch noch Teil des Kinderfestes war, oder zum Fest Gran Poder gehört, haben wir nicht so ganz herausgefunden.
Heute haben wir, nach dem Besuch auf dem Hexenmarkt, wo man getrocknete Lamaföten als Glücksbringer für sein neues Heim kaufen kann, ein wenig Sightseeing gemacht. Auf dem Weg zum Regierungspalast waren die Strassen gesäumt von Polizisten mit Schutzschilden, Schlagstöcken und Waffen, so dass wir ernsthaft überlegt hatten umzudrehen, besonders als wir die ersten Schüsse hörten. War aber nichts Schlimmes, im Gegenteil, eines der "Bundesländer" Boliviens hatte heute Feiertag und das wurde mit Gewehrsalven und jeder Menge Journalisten auf dem Hauptplatz gefeiert. Nachdem wir uns durchs Gewühl gekämpft hatten, haben wir dann noch den Aussichtspunkt Killi-Killi (nicht grade ein passender Name für eine doch recht kriminelle Stadt) erklommen, was bei einer Grundhöhe von 3700m.ü.M. doch etwas Puste gekostet hat. Der Aufstieg hat sich aber gelohnt und wir hatten einen tollen Überblick über La Paz. Besonds beeindruckend war, wie sehr die Stadt am Berg "klebt" und dass man kaum ein Ende sieht, nichtmal vom Aussichtspunkt.
Morgen geht es schon weiter nach Copacabana, nein, nicht nach Brasilien, am Titicacasee gibt es auch eins!
Cerro Rico in Potosi

Convento San Felipe Neri in Sucre

Obststand in Sucre

Mmmmhhh...Obstsalat!

Umzug in La Paz


La Paz vom Killi-Killi Mirador

Viel Glück!

Donnerstag, 11. April 2013

Mit dem Jeep nach Bolivien ...Tag 3

Um 5:30 Uhr geht es los. Wir fahren auf die grosse Saltzebene von Uyuni und schauen der Sonne zu, wie sie am Horizont aufgeht. Kurze Zeit später fahren wir zur Isla de Pescado, einer kleinen Insel in der Salzebene, welche mit 1000 Jahren alten Kakteen übersäht ist. Nach einer 1 stündigen Wanderung auf der Insel gibt es Frühstück, bevor wir mitten in die Salzebene fahren um Bilder mit optiscchen Teuschungen zu machen. War ganz lustig, doch Nina schaffte es die Nerven der Guides und 50% der Reisegruppe mit ihrem Fotofieber zu strapazieren. Nach der Fotosession geht es dann zu einer Salzförderanlage, bei der in Knochenarbeit von Hand Salz gefördert wird. Nachdem wir die Salzebene verlassen, geht es Richtung Uyuni. Dort besuchen wir den Eisenbahnfreidhof, auf welchem alte Lokomotiven und Wagen verrostern, welche von 1890 bis 1930 im Einsatz waren und all die Bodenschätze transportierten, welche Bolivien zu bieten hat. Mit dem Friedhof ging auch die Tour zu Ende und wir können festhalten, dass uns unser Bauchgefühl beim Buchen nicht im Stich gelassen hat. Es war ein super Trip, wir hatten einen super Fahrer und die Gruppe war cool. Wer diese 3-Tagestour auch machen will, World White Travel ist eine gute Adresse dafür.
Uyuni selber war dann eher eine Entäuschung. Ein mit Abfall überhäuftes Dorf. Wir finden aber schnell ein Hostel und buchen unsere Bustickets für den nächsten Tag nach Potosi.
Am Abend trifft sich die ganze Reisegruppe nochmals zu einer Pizza und einem Bier, um die ganze Tour nochmals Revue passieren zu lassen.





Mit dem Jeep nach Bolivien ...Tag 2

Nachdem wir einigermassen gut geschlafen haben und ein super Frühstück, sogar mit Rührei, gegessen haben, beladen wir unseren Jeep und gehen weiter unseres Weges. Der erste Stopp an diesem Tag ist der steinernde Baum, der aus Lavastein besteht. Eine eindrucksvolle Steinformation, welche umgeben ist von weiteren Lavasteinbergen, die sich optimal zum Klettern eignen. Plötzlich halten wir an einenm bunten Berg, der uns als der 7-Farben-Berg verkauft wurde. In der Tat wir er sehr farbenfroh, doch wir merkten sehr schnell, was der eigenltiche Grund unseres Stopps war, vor allem, weil alle anderen Jeeps an uns vorbeirasten. Ein Reifenwechsel stand an. Schon seit Beginn unsereres Tripps musste Edgar den linken vorderen Reifen bei jedem Stopp von Hand aufpumpen. Am 7-Farben-Berg kapitulierte er und der Ersatzreifen wurde endlich montiert:-) Danach folgen vier Lagungen, welche von vielen Flamingos bewohnt werden. An einer dieser Lagunen essen wir dann einfach aber sehr, sehr lecker zu Mittag. Nachdem wir Jackob unseren Australier, welcher verloren ging, wieder aufgespürt und eingeladen haben, können wir unserer Reise weiter fortsetzen. Wir fahren zu einer kleinen Salzebene, welche wenig spektakulär war, um dann weiter nach San Juan zu fahren, ein kleines Dörfchen, indem die Einheimischen versuchen ihre Sachen an den Mann/die Frau zu bringen. Danach geht es schon Richtung Salzhotel, in welchem wir unserer zweite Nacht verbringen. Ein Salzhotel ist eigentlich ein ganz normales Hotel, nur ist es zu 100% aus Salz gebaut. War sehr eindrücklich, denn auch das ganze Mobiliar bestand aus Salz. Nach dem Abendessen, es gab Lamasteaks (Nina: na toll, von wegen vegetarische Variante!) und Wein, und der Gitarrenunterhaltung von Jackob gehen wir wieder hinaus in die Wüste und fotografieren erneut den wunderschönen Sternenhimmel.




Mittwoch, 10. April 2013

Mit dem Jeep nach Bolivien...Tag 1

Wie gesagt, die Agenturen...man hört von betrunkenen Fahrern, von schlechtem Essen, miesen Unterkünften und, und, und. Immerhin werden wir morgens pünktlich an unserem Hostel abgeholt und die anderen Mitreisenden scheinen auch sehr nett zu sein. Mit einem Van werden wir bis zur bolivianischen Grenze gebracht, wo wir unseren Fahrer Edgar kennenlernen und froh sind, dass er tatsächlich Englisch spricht (das tut nämlich fast keiner) und absolut nüchtern ist. Zusammen mit einem Australier und einem englischen Pärchen teilen wir uns einen Jeep. Kaum eingestiegen,gibt es auch schon die erste Attraktion, die Laguna blanca, der weisse See. Sie hat einen sehr hohen Gehalt an etwas, was wir für uns mal als Schwefel angesehen haben, da es vorallem so gerochen hat. Nach der Laguna blanca geht es zur Laguna verde, dem grünen See, der auf 5000m über dem Meeresspiegel liegt und hinter dem sich der Vulkan Lincancabur erhebt. Dann fahren wir durch die Wüste Dalí's, die ihren Namen daher hat, da sie so aussieht wie die Landschaft in der Dalí seine zerfliessenden Uhren gemalt hat. Anschliessend erreichen wir die Termas de Polques, die heissen Quellen, in denen wir sogar ein Bad nehmen können, was wir uns bei den Aussentemperaturen zwar erst nicht so recht vorstellen können, was sich dann aber doch lohnt!
Nach unserem Bad kommen wir auf 4950m zum Geysirbecken Sol de Mañana. Edgar lässt uns aussteigen und holt uns auf der anderen Seite des Beckens wieder ab. Vielleicht hätte er uns vorher darauf hinweisen sollen, dass man nicht direkt zwischen den einzelnen Geysiren hin und her laufen sollte (das Warnschild haben wir erst beim Wiedereinsteigen in den Jeep gelesen), aber es ist ja alles gut gegangen! Danach beziehen wir alle ziemlich erschöpft und domelig von der Höhe unser Refugium. Es ist gar nicht so schlimm, wie uns von der Agentur gesagt wurde. Ja, es gibt keine Duschen, aber immerhin fliessend Wasser und nach ein paar Anläufen tut auch das Stromagregat. Auch das Essen ist gut und die Zimmer (ein Zimmer je Jeep) sind sauber. Unsers hatte sogar einen bunt geschmückten Plastikweihnachtsbaum! Nach einer kleinen Pause und einem Powernap geht es zur letzten Attraktion des Tages, zur Laguna Colorada, dem farbigen See, der eigentlich ziegelrot ist und an dem viele Flamingos leben! Danach geht es zurück ins Refugium, wo wir uns mit Reisetagebuchschreiben, Jacob beim Gitarrespielen zuhören und Sternekucken die Zeit vertreiben.
Laguna blanca

Laguna verde

Termas de Polques


Laguna Colorada


San Pedro de Atacama

Mit einem doppelstöckigen Bus verlassen wir die Stadt Salta,welche 1000 M.ü.M. liegt und kriechen auf einer spektakulären Strasse hinauf auf 4600 Meter, wo wir Argentinien verlassen und wieder runter auf 2500 Meter nach San Pedro de Atacama (Chile), einer Oase mittten in der Atacamawüste, fahren. Dort angekommen spüren wir etwas die Höhenmeter, welche wir in den  10 Stunden Busfahrt zurückgelegt haben. Trotzdem gönnen wir uns noch zwei Empanadas Gigantes, die tatsächlich gigantisch und grösser als eine Calzone waren. Am nächsten Morgen machen wir uns auf um San Pedro etwas kennenzulernen und unseren Trip nach Bolivien zu buchen. Mit vielen Horrorgeschichten über betrunkene oder rasende Fahrer, schlechte Unterkünfte, schlechtes Essen und Betrüger im Hinterkopf, gehen wir von Agentur zu Agentur und versuchen herauszufinden, welche wohl die Beste ist. Schlussendlich buchen wir bei World White Travel, der Agentur die uns am sympatischsten war, obwohl sie weder von den Reiseführern noch von anderen Travelern empfohlen wurde. Wird schon schief gehen:-) Nach dem ganzen Buchungsstress haben wir dann eine Astronomietour bei einem Franzosen gemacht. Um 21:30 fuhren wir mit dem Bus in die Wüste, wo uns ein super klarer Sternenhimmel erwartete. Nachdem uns mit einem Laserpointer alle Sterne,Sternkonstellationen, Planeten und Galaxien erklärt und gezeigt wurden, konnten wir durch 10 riesige Teleskope schauen und verschiedene Sterne betrachten. War ein super Erlebnis. Vielen Dank für diesen Tipp Selma! Am nächsten Tag haben wir alle Vorbereitungen für unsere Jeeptour nach Bolivien getroffen und gingen am Abend noch Sandboarden. War ganz lustig, ich bin aber froh, dass wir in der Schweiz Schnee haben. Nina fands super, da der Sand langsamer ist, als der Schnee. Beim Sandboarden erzählten uns ein Engländer und ein Australier von Ihren Erlebnissen auf ihrer Bolivien-Tour. Wir waren danach froh, nicht bei diesen Agenturen gebucht zu haben.


Dienstag, 2. April 2013

Salta-la linda

Und wieder eine laaaange Busfahrt. Diesmal waren es insgesamt 24h von Puerto Iguazú nach Salta und auf den letzten 20km gab es sogar noch Action. Unser Bus hatte eine Panne und konnte nicht mehr weiterfahren, also mussten wir von unserem komfortablen Bus mit breiten Sitzen, die man fast zum Bett umklappen kann, cama, auf die Holzklasse umsteigen. =)
In Salta hatten wir dann riesiges Glück und haben gleich bei der ersten Unterkunft ein Zimmer bekommen. Und das sogar über Ostern! Am Abend sind wir in Balcarce, dem Ausgehviertel von Salta essen gegangen. Die Strassen, Restaurants und Bars waren voller Menschen, Musik und Tanz und von unserem Kellner haben wir sogar Schoko-Ostereier geschenkt bekommen! =)
Am Ostersonntag haben wir dann den San Bernardo, des Haushügel von Salta, "erklommen". Passenderweise war der Weg auf den Gipfel auch gleichzeitig ein Kreuzweg und so hatten wir doch auch ohne Kirchenbesuch ein wenig österliche Stimmung.
Nach langen hin-undher-überlegen, haben wir uns dann entschlossen den Tren a las nubes (den Zug zu den Wolken) doch nicht zu nehmen. Er wäre zwar am Montag gefahren (und das tut er nur etwa alle zwei Wochen), aber dafür, dass man zwölf Stunden im Zug durch die Landschaft tuckert und am Highlight, dem La Polrovilla Viadukt in 4220m Höhe nur 20 Minuten aussteigen darf um dann wieder mit dem Bus zurückzufahren, waren uns dann 250CHF pro Person zu teuer. Statt dessen haben wir den Circuit a las nubes gemacht. Der erste Teil der Tour führt entlang der Schienen des Tren a las nubes, nur einfach mit dem Bus und später fährt man noch weitere Ziele der Andenregion an. So haben wir beispielsweise in Santa Rosa de Tastil gehalten, einem winzigen Dorf mit gerademal 12 Einwohnener, dass davon lebt, dass die Tourbusse hier halten, da es hier eine öffentliche Toilette gibt, um die herum natürlich aller möglicher Krimskrams angeboten wird. Nach dem Mittagessen im Mienenarbeiterdörfchen San Antonio de los Cobres haben wir das Highlight der Tour, die Salinas Grandes, einen Salzsee, erreicht. Zum Abschluss der Tour waren wir noch kurz (seeeehr kurz) in Purmamarca, einem Dorf, an dessen Rand der 7-Farben-Berg steht. Allerdings sind die Farben am Abend nicht so gut zu erkennen gewesen.
Heute haben wir dann noch einen ganz entspannten Tag in Salta, den letzten in Argentinien, verbracht, bevor es morgen weiter nach San Pedro de Atacama in Chile geht.










Cataratas de Iguazú

Wenn es stimmt, dass Wasserfälle Glücksgefühle erzeugen (und wir bezweifeln das nicht), dann muss wohl Iguazú einer der glücklichsten Orte der Welt sein! Nachdem wir 17h Busfahrt (eigentlich sogar 19, wir hatten noch zwei Stunden Verspätung) hinter uns hatten, konnten wir zum ersten Mal auf dieser Reise das tropische Wetter geniessen. Am ersten Tag sind wir durch Puerto Iguazú spaziert, haben das Drei-Länder-Eck Argetinien-Brasilien-Paraguay besucht und Cathrin, stell dir vor, wir sind sogar zufällig an dem Hotel vorbei gelaufen, in dem wir vor 11 Jahren übernachtet haben!
Am nächsten Tag ging es dann endlich zu den Wasserfällen! Gestartet haben wir mit einer Speedboat Tour, bei der wir nicht nur an, sondern auch unter die Wasserfälle gefahren sind und nach einer guten Viertelstunde klatschnass aber voller Glücksgefühle wieder sicheren Boden unter den Füssen hatten. Danach sind wir den Balkonen entlang gelaufen und haben die eindrückliche Wassermasse beobachtet, wie sie in die Tiefe stürzte. Aufgrund der Tatsache, dass riesen Gebiete des Urwaldes gerodet wurden/werden, ist das Wasser leider nicht mehr klar sondern braun, was die Wasserfälle zwar nicht weniger beeindruckend, aber ein bisschen weniger schön macht und für die Fisch-und Vogelwelt ein riesen Problem bei der Nahrungssuche darstellt, da sie ihre Beute nicht mehr sehen.
Am nächsten Tag haben wir die Grenze nach Brasilien überquert und die Wasserfälle von der brasilianischen Seite aus bewundert, von wo man einen super Überblick über die Fälle hat, jedoch nicht so nah am Wasser selber ist.
Ausserdem ist alles sehr, sehr teuer auf dieser Seite. Sogar für eine Wanderung (nicht geführt, einfach nur allein 1,6km einen Weg entlang laufen) hätte man zahlen müssen! Und nicht zu knapp, neben der Parkgebühr hätte es für uns beide 30 Franken gekostet.
Die Coatis (so eine Art Ameisenbären)sind mittlerweile sowohl auf der argentinischen, als auch auf der brasilianischen Seite fast zur Plage geworden und schleichen überall zu Dutzenden herum, wo es etwas zu essen gibt. Deshalb wird auch immer und überall davor gewarnt nicht vor den Tieren zu essen. Macht man es doch, ergeht es einem wie dem kleinen, dicken, brasilianischen Jungen, der mit seiner Chipstüte durch den Park spazierte und plötzlich von einem Coati angesprungen wurde, der ihm die Tüte entriss und sich mit der Beute davon machte. Wer dabei allerdings mehr erschrocken ist (das Kind vorm Coati oder der Coati vor dem kreischenden Kind) ist unklar, für uns war's aber sehr unterhaltsam. =)
Alles in allem ein super schöner Trip und wer mal hier in die Nähe kommt, sollte sich Iguazú auf keinen Fall entgehen lassen.
@Caramel: Herzlichen Glückwunsch zu eurem Sieg. Bin stolz auf euch!