Nach drei einhalb Stunden kommen wir dann in Wellington an.
Mittlerweile ist es schon dunkel und wir beschliessen das Sightseeing auf
morgen zu verschieben. Also suchen wir nach einem Campingplatz, was in der
Stadt nicht immer ganz einfach ist. Ein bisschen ausserhalb finden wir dann
einen und merken auch sofort an den Preisen, dass wir in einer Grossstadt sind…Am
nächsten Morgen schauen wir uns das sehr hübsche Wellington an, bevor wir
entlang der Westküste bis nach Wanganui fahren. Am Abend trinken wir verbotener
Weise Wein am Strand (Alkohol in der Öffentlichkeit ist hier an vielen Orten
verboten und wird auch bestraft, wenn man erwischt wird, aber uns hat keiner
gesehen) und geniessen den Sonnenuntergang. Leider müssen wir zugeben, dass wir
bis jetzt noch keinen guten neuseeländischen Wein getrunken haben, obwohl
Neuseeland doch dafür bekannt ist. Ach ja, Wein ist hier so ne Sache…als wir
letztens eine Flasche Wein kaufen wollten, bin ich (Nina) doch tatsächlich nach
meinem Ausweis gefragt worden…hallo? Seh ich aus wie 16? Gut, man muss zu Recht
sagen, dass die Verkäuferinnen hier alle fragen müssen, die jünger aussehen als
25. Ist ja also fast ein Kompliment. Da ich meinen Ausweis schön brav in
unserem Jucy versteckt hatte, gab’s an dem Tag eben keinen Wein. Aber es gibt
noch eine Steigerung: Chris ist auch schon nach seinem Ausweis gefragt worden,
hatte aber nur den Führerschein dabei (an für sich ja kein Problem), da sagt
Madame an der Kasse doch tatsächlich zu ihm, dass das nicht reicht, sie
bräuchte einen Führerschein aus Neuseeland von ihm…ähm, wie bitte? Wie dumm von
uns, dass wir nicht daran gedacht haben einen Führerschein für jedes Land zu
machen…Flexibilität ist jetzt nicht grade ihre Stärke, aber nachdem wir ihrem
Vorgesetzten das Geburtsdatum gezeigt haben (ist ja eigentlich nicht so schwer
zu finden, sie benutzen ja hier die gleichen Zahlen…), durften wir den Wein
auch kaufen. Und ratet mal was? Ja, er war scheusslich!!! Der ganze Aufwand
umsonst!!!
Nun ja, aber weiter im Text…am nächsten Tag fahren wir den
Highway 45, der als Surfer Highway bekannt ist, entlang. Von Strand zu Strand
wird es allerdings immer enttäuschender und die Wellen immer kleiner. Erst kurz
vor New Plymouth kann Chris sein Surfbrett auspacken und sich in die, naja,
nicht gerade mächtigen, Wellen stürzen.
Von New Plymouth aus geht es dann ins Landesinnere. Zuerst
nach Waitomo, das besonders für seine Höhlen bekannt ist. Unter dem Ort gibt es
über 300 Höhlen und eine davon, die Glühwürmchen Höhle, haben wir uns
angeschaut. Zwischen Stalakmiten und Stalagtiten geht es durch die sogenannte
Kathedrale, einer riesigen Höhle in der auch tatsächlich Trauungen und Konzerte
veranstaltet werden, geht es ins Dunkle. Unter einem Felsvorsprung sehen wir
zum ersten Mal die Glühwürmchen mit ihrem grün-leuchtenden Popo. Die Führerin
leuchtet dann mit ihrer Taschenlampe in den Vorsprung hinein, so dass wir auch
die Fäden mit den klebstoffartigen Tropfen zum Beutefang sehen können. Danach
geht’s dann zum Highlight der Höhle, der Fahrt über einen unterirdischen See im
Stockdunkeln nur im Schein der Glühwürmchen! J
Ist total schön und wenn sie nicht so grün leuchten würden,
könnte man fast denken man wäre unterm Sternenzelt.
Wieder draussen aus der schönen trockenen Höhle und erneut
im Regen (also um das Wetter muss uns momentan niemand beneiden!) fahren wir
weiter ins Landesinnere bis nach Rotorua, das bekannt für seine geothermalen
Aktivitäten ist. Sobald man aus dem Auto aussteigt, kann man das auch erahnen
oder besser: erriechen. Im ganzen Ort riecht es wie in einem Schwefelbad und
wenn man durch die Umgebung fährt sieht man immer wieder Dampfschwaden in den
Himmel steigen. Hier erwischen wir sogar einen Campingplatz mit beheiztem
Schwimmbad und Jacuzzi, was wir beides abends genüsslich ausnutzen. Zur
Abwechslung mal warmes Wasser statt Dauerregen!
Am nächsten Morgen düsen wir dann zum Wai-O-Tapu Park. In
diesem befinden sich Geysire und jede Menge thermale Quellen und Seen. Laut
einem Prospekt soll jeden Tag um viertel nach zehn der Lady Knox Geysir
ausbrechen. Ja, ok, da hätten wir skeptisch werden sollen…jedenfalls schaffen
wir es pünktlich um 10:10 Uhr am Geysir zu sein und natürlich schüttet einer
aus dem Park irgendein laugenartiges Pulver in den Geysir um das Ausbrechen
hervorzurufen. Naja, was soll’s ist trotzdem beeindruckend. Vor allem wenn man
daran denkt wie der Geysir entdeckt wurde: Vor vielen Jahren war auf dem
Gelände des heutigen Parks ein Gefängnis. Ein paar Gefangene entdeckten den
Geysir (warum die da draussen rumgelaufen sind ist mir allerdings nicht ganz
klar…) oder besser gesagt einen Krater mit warmem Wasser. Also beschlossen sie
von da an ihre Wäsche dort zu waschen. Eines Tages, als sie wiederholt die
Wäsche und die Seife in den Krater steckten, begann der Geysir plötzlich
auszubrechen…die müssen ganz schön dumm aus der Wäsche gekuckt haben J! Naja, jedenfalls
wissen sie seitdem, dass Seife den Geysir zum Ausbrechen bringt und machen das
jeden Morgen mit ihm. Nachdem sich der Geysir wieder beruhigt hat, machen wir
uns auf den Rest des Parks, natürlich auch im Regen, zu erkunden. Wir hatten
keinen Schimmer wie bunt solche Seen sein können!!! Der Champagner Pool ist
smaragdgrün mit einem knallorangefarbenen Rand und das Devil’s Bath giftgrün!
Und alle blubbern so verlockend vor Hitze…schade, dass sie teilweise ätzend
sind!
Weil wir ja nach dem anderthalb stündigen Rundgang im Park
noch nicht nass genug sind, beschliessen wir noch ins Rainbow Springs zu gehen.
Das ist ein Park mit einheimischen Vögeln und Fischen und eigentlich gehen wir
nur wegen der Kiwis dorthin. Da die putzigen Kerlchen aber nachtaktiv sind,
können wir sie nur im nocturnal house sehen. Wie heisst das eigentlich auf
Deutsch? Nachthaus klingt irgendwie komisch und Kiwi Darkroom bringt einen auf
falsche Gedanken und ist ja ausserdem auch Englisch…Wie auch immer, im
nocturnal house haben wir immerhin einen Kiwi gesehen. Die sind sooo niedlich
und man fragt sich immer wie die das Gleichgewicht halten können, beim Laufen.
Das sieht extrem lustig aus. Ihr müsst sie unbedingt mal googlen, da sie ja
nachtaktiv sind, darf man sie natürlich nicht mit Blitz fotografieren (ok, man
darf sie überhaupt nicht fotografieren). Am Abend kommen wir dann nochmal
wieder, denn bei Dunkelheit wird das Freigehege zugänglich gemacht und hier
haben wir wirklich 3 von 4 Kiwis fröhlich durch die Gegend wackeln, Würmer
fressen und Nest bauen sehen. Wie gesagt, unbedingt googeln die putzigen
Dinger!
Hallo ihr zwei Lieben
AntwortenLöschenAlles Gute zum Geburtstag wünschen wir euch!
Gute Reise weiterhin wünschen euch Christina und Matthieu
Hallo ihr zwei Geburtstagskinder,
AntwortenLöschenherzlichen Glückwunsch von uns. Die mail wird euch leider nach eurer momentanen Zeitrechnung zu spät erreichen. Nicht minder herzlich sind die Glückwünsche.
Weiterhin viele neue, interessante Eindrücke auf eurer Reise wünschen euch Harry und Renate