Dienstag, 23. Juli 2013

Sydney - mehr als nur Opernhaus

Wie gesagt, mit dem Zug geht es weiter nach Sydney. Wir wollen nur mal festhalten, dass nicht nur unsere Bahnen zu Hause kompliziert sind, die in Australien ist es auch. Vor allem, wenn man Gepäck aufgeben will! Beim ersten Versuch werden unsere Rucksäcke abgelehnt, weil wir sie in ihre Schutzhüllen gepackt haben und der (nur ca 120kg schwere) Mann hinterm Schalter meint, das könnten sie so nicht heben, da wär ja kein richtiger Griff dran. Beim zweiten Versuch war dann Chris Rucksack zu schwer. Die Herren können nämlich nicht mehr als 20kg heben. Das ist ja generell in Ordnung, aber ist es wirklich so sinnvoll die Gepäckbegrenzung anders zu machen als bei den meisten Fluggesellschaften weltweit? Immerhin sind es ja oft Touristen, die mit dem Zug fahren und entsprechend Gepäck haben, das 23kg wiegt, so wie es im Flieger erlaubt ist. Naja, nachdem wir dann ein paar Sachen aus- und ins Handgepäck umgepackt haben, wird unser Gepäck dann beim mittlerweile dritten Versuch angenommen. Ganz ehrlich, wenn es wieder nicht geklappt hätte wär ich dem Herrn auch über die Theke gesprungen! Das Personal im Zug ist dafür umso netter und man hat richtig viel Beinfreiheit! Nach 11 ½ Stunden kommen wir dann in Sydney an. Auch unser Gepäck kommt in gutem Zustand an und wider unserer Befürchtungen sind keine Schnallen oder Laschen abgerissen, auch ohne Schutzhülle. Vom Hauptbahnhof fahren wir dann mit dem Zug zum Kings Cross, dem Rotlichtviertel von Sydney, wo wir ein Backpackers reserviert haben. Zu unserer grossen Überraschung bekommen wir sogar ein Zimmer mit eigenem Bad. Die Türkonstruktion ist allerdings gewöhnungsbedürftig. Es ist eine Schiebetür (sieht aus wie der Pax bei IKEA), die aber nur in einer Schiene oben läuft. Unter schleift man die Tür einfach auf dem Linoleumboden rum. Zu geht’s ja noch einigermassen, aber raus kommt man aus dem Bad ohne fremde Hilfe nicht mehr. Also wenn man nachts auf’s Klo muss, muss man erst den anderen wecken, damit er einen wieder aus dem Bad lässt, sonst muss man in der Dusche schlafen! J
An unserem ersten Tag in Sydney, spazieren wir vom Kings Cross über die Woolloomooloo Bay, durch den Hyde Park und den Botanischen Garten zum Opernhaus. So imposant es von der Seite oder vom anderen Ufer aussieht, so ernüchternd sieht es von vorne aus. Da sieht man nämlich nur die erste der übereinander geschichteten Muscheln. Und auch die Lobby ist nicht so pompös, wie wir sie uns vorgestellt hätten. Ist eher so siebziger Jahre Waschbeton, so wie im Foyer des Maria von Linden Gymnasiums. J Innen im Konzertsaal ist es bestimmt viel schöner, aber  den sehen wir leider nicht. Nachdem wir viel zu teuer, aber sehr lecker und mit tollem Blick auf den Hafen und die schöne Seite der Oper, im Opera Kitchen zu Mittag gegessen haben, überqueren wir die Harbour Bridge und geniessen den Postkartenblick auf’s Opernhaus vom anderen Ufer aus. Nachdem wir dann ein bisschen am Hafen herum gebummelt sind und in einem bayrischen Lokal Bier und Radler getrunken haben (die haben alle in Dirndl und Lederhosen bedient, sehr süss!) überqueren wir die Brücke ein zweites Mal, um uns das Operhaus beleuchtet anzuschauen.
Den zweiten Tag beginnen wir mit einem Besuch auf dem Paddy’s Market. Wieder so ein verrückter Markt, wo es einfach alles gibt. Nicht nur Obst und Gemüse, auch Souvenirs, Spielzeug, Anziehsachen und so Ganzkörper-Plüsch-Kostüme, scheinen hier der Renner zu sein, die gibt es nämlich in allen möglichen Varianten: Kuh, Pinguin, Löwe, Giraffe, Affe…eigentlich fast jedes Tier!
Durch Chinatown kommen wir dann zum Fischmarkt, der nach Tokio der grösste der Welt sein muss. Der Bereich, den man als Normalsterblicher sieht, wirkt zwar gar nicht so gross, aber der industrielle Markt scheint riesig zu sein. Natürlich können wir nicht widerstehen und gönnen uns hier eine tolle Fischplatte, auf die alle Möwen auf der Terrasse neidisch sind. Vom Fischmarkt aus spazieren wir dann den Darling Harbour entlang und zum Dawes Point, von wo man die Harbour Bridge und das Opernhaus aus einem anderen Winkel sieht.
Am dritten Tag bewegen wir uns etwas weiter aus Sydney’s Zentrum heraus und besuchen den Bondi Beach, der so etwa der Venice Beach von Sydney ist. Obwohl es nicht grade heiss ist, tummeln sich jede Menge Menschen am Strand, auf der Promenade und in den Cafés. Kleine coole Kids trainieren im Skate Pool (wenn’s eins davon meins gewesen wäre, hätt‘ ich sicher Schweissausbrüche bekommen – krass, was die kleinen Knirpse sich trauen!) und Erwachsene, die besonders stolz auf ihren Körper sind, trainieren einfach so auf der Promenade oben ohne, damit man sie ja nicht übersieht. J
Nachdem es dunkel geworden ist und der Strand sich langsam leert, fahren auch wir wieder zurück in die Stadt und gehen am Kings Cross essen, direkt gegenüber vom Cola Sign, das extra im Lonely Planet erwähnt wird, aber eigentlich nix anderes ist als eine grosse Leuchtreklame.

Am nächsten Tag holen wi dann unseren Jucy ab. Mittlerweile haben wir das Gefühl, wenn man die stress-free Versicherung nimmt, geben sie einem die besonders alten Gurken, aber vom Innenausbau ist dieser eigentlich fast geschickter als unser Jucy in Neuseeland. Wenn er nur nicht so nach Kupplung stinken würde (nein, das ist nicht unsere Schuld, es ist ein Automatik, wir würden ja gern früher schalten, wenn wir könnten!)!  Und so begeben wir uns, nachdem wir unsere Gepäck im Hostel angeholt haben, auf den grossen Roadtrip. Ok, arg weit kommen wir am ersten Tag nicht. Eigentlich nur bis Manly, wo es uns sehr gut gefällt und wo wir unseren ersten grossen Einkauf für die Reise bei ALDI machen, wer hätte das gedacht?!?






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